Ausgangslage:
Die Gemeinde Hohenaspe wurde Anfang 2016 in dem bundesweiten Wettbewerb „Kerniges Dorf“ für ihre langjährigen Bemühungen zur Ortsinnenentwicklung ausgezeichnet. Die etwa 2.000 Einwohner zählende Gemeinde hat über Jahre viele Funktionen im Ortskern (Schule, Kindergarten, Bürgerhaus, Bürgersaal, Dienstleistungszentrum, altengerechtes Wohnen) konzentriert. In 2012 hat Hohenaspe ein Ortsentwicklungskonzept beschlossen. Seitdem werden vorrangig Innerortsflächen für die Wohnungsnachfrage entwickelt und vom Bürgermeister aktiv der Kauf älterer Immobilien durch junge Familien beraten.
Im Februar 2016 hat der Betreiber des Lebensmittelmarktes (340 m² Verkaufsfläche, EDEKA-Belieferung) der Gemeinde mitgeteilt, dass er Ende 2016 altersbedingt sein Geschäft aufgeben wird. Die Gemeinde hat daraufhin einen MarktTreff-Standortcheck durchgeführt, der zu dem Ergebnis kommt, dass ein jährlicher Umsatz aus dem Lebensmittelangebot in Höhe von 960.000 € am Standort zu erreichen ist. Damit sind gute Voraussetzungen für ein nachhaltiges Lebensmittelversorgungsangebot gegeben.
Die Gemeinde hat daraufhin den Neubau eines MarktTreffs sowie den Weiterbetrieb im bestehenden Markt als Varianten geprüft, die Lebensmittelversorgung zu sichern. Ein Neubau wäre im unmittelbaren Ortszentrum nicht möglich, da dort keine Flächen zur Verfügung stehen. Zudem wären die Neubaukosten von der Gemeinde kaum zu finanzieren und aufgrund der langjährigen Ortskernentwicklung sind Treffpunkte und Dienstleistungen in der Gemeinde an anderen Standorten im Ortskern konzentriert, so dass die Umsetzung des Dreisäulenkonzeptes eines MarktTreffs (Kerngeschäft, Dienstleistungen, Treffpunkt) nicht sinnvoll erscheint.
Auf Grundlage eines Wertgutachtens hat die Gemeinde den Boden- und Gebäudewert für das bestehende Lebensmittelmarktgebäude inklusive seiner zwei Wohnungen ermitteln lassen, um Preis- und Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer führen zu können. Gleichzeitig wurde ein neuer erfahrener Betreiber für den Markt auf Basis einer Markterkundung gefunden. Dieser wird den Lebensmittelmarkt pachten und von der Coop beliefert.
Der Erwerb des Lebensmittelmarktes und die erforderliche Modernisierung des Geschäftes kann finanziell nicht vom neuen Betreiber geleistet werden. Um die Lebensmittelgrundversorgung zu sichern, hat sich die Gemeinde daher entschieden, die Immobilie selbst zu erwerben und zu modernisieren. Der Erwerb der Immobilie wird über das Grundbudget der AktivRegion Steinburg gefördert.
Der neue Betreiber wird eine neue Betriebsausstattung und den Warenbestand finanzieren.
Die Gemeinde wird mit der beantragten Fördermaßnahme das Gebäude im Bereich des Ladens modernisieren.
Ziele:
Mit dem Projekt
- sichert die Gemeinde die Lebensmittelgrundversorgung im Ort. Ziel ist der nachhaltige Weiterbetrieb des Lebensmittelangebotes nach altersbedingter Geschäftsaufgabe des jetzigen Betreibers (Sicherung lokaler Basisdienstleistungen).
- sichert die Gemeinde ein wesentliches Angebot im Ortskern, beugt einem Leerstand in einer ansonsten im Ortskern schwer verwertbaren Immobilie (Sonderimmobilie) vor und sichert damit auch die weiteren Dienstleistungsangebote im Ortskern (Beitrag zur Stärkung der Ortsmitte).
- führt die Gemeinde Hohenaspe die langjährigen Bemühungen zur Ortsinnenentwicklung fort und stärkt den Ortskern bzw. beugt Missstände im Ortskern vor.
Wirkung der Maßnahme:
Der MarktTreff-Standortcheck kommt bezüglich einer möglichen Konkurrenzsituation zu folgendem Ergebnis: Die Wettbewerbsverträglichkeit ist angesichts der fehlenden stationären Konkurrenz im Bereich „Lebensmittelmarkt“ in der Gemeinde auch bei der berechneten maximalen Umsatzgröße gegeben.
Das Projekt ist Bestandteil des Ortsentwicklungskonzeptes der Gemeinde Hohenaspe, welches vorsieht, die vorhandene Infrastruktur zu sichern, Qualitäten zu bewahren und auszubauen. Die Aufrechterhaltung eines bedarfsgerechten Nahversorgungsangebotes und die Standortsicherung im Ortskern sind Bausteine für die Weiterentwicklung der Gemeinde Hohenaspe und hier als Ziele der Maßnahmenübersicht „Lebendige Dorfmitte“ aufgeführt. Durch den Umbau des Lebensmittelgeschäftes bietet dieses die optimalen Voraussetzungen für einen neuen Betreiber, um am vorhandenen Standort dieses Angebot weiter aufrechterhalten zu können. Dies führt im Hinblick der demografischen Entwicklung zur Sicherung der Grundversorgung einer älter werdenden Bevölkerung und zu einem positiven Entscheidungskriterium als Wohnort für junge Familien.