Ausgangslage
Der Bau des Störsperrwerkes 1975-1976 wurde damals „auf der grünen Wiese“ neben der Stör durchgeführt. Als das Bauwerk fertiggestellt war, wurde der Verlauf der Stör durch das Bauwerk umgelenkt und der alte Störlauf eingedeicht. Diese Maßnahme führte zu einem Sackgassen-Altarm der Stör. In diesem Altarm der Stör wurde 1978 der Yachthafen Borsfleth genehmigt und vom Sportschipper-Verein Borsfleth e.V. umgesetzt. Dieser Altarm wird durch eine Landzunge vom neuen Störlauf, bis auf die Hafeneinfahrt, getrennt. Diese Sackgassenlage und die zunehmende Sedimentation des Elbwasser sind maßgeblich verantwortlich für die starke Verschlickung der Hafenanlage.
Der Sportboothafen Borsfleth ist stark von Verschlickung betroffen. Das veränderte Sediment-Transportgeschehen in der Unterelbe verursacht nicht nur im Hamburger Hafen zunehmende Probleme. Die Verklappung von Schlick aus dem Hamburger Hafen vor St. Margarethen – auch bei auflaufendem Wasser - verstärkt den Prozess des Verschlickens zusätzlich.
In der Vergangenheit reichten Intervalle von 2 – 3 -jährigen Unterhaltungsbaggerungen aus um den Borsflether Sportboothafen auf Tiefe zu halten. Mittlerweile müssen diese Unterhaltungsbaggerungen jährlich stattfinden.
Dieser finanzielle Mehraufwand, und auch die Mehrkosten die mit einem deutlich aufwendigerem Genehmigungsverfahren einhergehen, sind vom gemeinnützigen und ehrenamtlich geführten Verein nicht mehr leistbar.
Entwicklungsziele
Ziel ist ein Landdurchstich durch die Landzunge möglichst nah in Richtung Hauptdeich zur Elbe, um eine Strömung, und damit einen Sedimenttransport, zu erreichen.
Derzeit werden Sedimente mit dem Flutwasser in den Hafen gespült. Bei Hochwasser kommt das Wasser zur Ruhe und die Sedimente setzen sich ab. Die Strömung des ablaufenden Wasser reicht derzeit nicht aus, die abgesetzten Sedimente wieder in Bewegung zu setzen, so dass sich mit jeder Tide Schlick im Hafen bildet.
Eine Ebbströmung durch den Hafen, ausgehend von einem zweiten Landdurchstich, würde auf natürlichem Weg Sedimente aus dem Hafenbereich rausspülen und den jährlichen Baggeraufwand minimieren.
Bei Gesprächen zur Vorstellung dieser Projektidee mit Fachleuten wurde diese Maßnahme als erfolgreich eingestuft. Vorteilhaft ist, dass es sich um den alten Störlauf handelt, bei dem die ursprünglichen Uferbefestigungen noch vorhanden ist.
Die investive Maßnahmen selbst wird ein Investitionsvolumen von 300.000 – 400.000 € haben.
Mit dem hiermit beantragten Strömungsgutachten soll die Maßnahme fachlich überprüft werden: Wie teuer wird der Durchstich? Welche Auswirkungen hat der Durchstich auf andere Bereiche der Stör (Sportboothafen Wewelsfleth, Werft Wewelsfleth)? Kann die Verschlickung des Hafens durch die Maßnahme dauerhaft abgemildert werden? Die Studie bildet damit eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt des Sportboothafens.
Wirkung der Maßnahme
Das Projekt unterstützt die AktivRegionsziele „Entwicklung und Erprobung modellhafter Lösungen“ und „Ausbau von regionalen Wirtschaftsallianzen zur Stärkung von Kleinstunternehmen“. Dies wird durch die Unterstützung des Projektes durch die Maritime Landschaft Unterelbe (MLU) deutlich. Die MLU ist ein Zusammenschluss von 22 Kommunen entlang der Unterelbe. Die Studie wird wichtige Erkenntnisse zur Sicherung der Sportboothafen in Borsfleth geben. Dieser hat aufgrund seiner Größe, Ausstattung und Lage eine besondere Bedeutung an der Unterelbe: Mit einer Tide kann Hamburg und Cuxhaven erreicht werden.